Die Trauung trotz Corona
Seit vergangenem Jahr haben sich viele Dinge im Bezug auf das alltägliche Leben verändert. Sich mit Freunden treffen ist schier unmöglich, Parties sind grundsätzlich untersagt und die Gastronomie ist vielerorts lahmgelegt. Eine Hochzeitsfeier im klassischen Sinne kommt dann schonmal nicht in Frage. Während letztes Jahr viele Paare ihre Hochzeit noch verschoben hatten, möchten einige im Jahr 2021 trotz Corona heiraten. Ist das überhaupt möglich?
Zunächst möchten wir darauf hinweisen, dass sich mit veränderter Pandemielage auch unterschiedliche Herausforderungen und Bestimmungen ergeben. Bitte informieren Dich vorher bei offiziellen und vor allem seriösen Quellen über die derzeitigen Bestimmungen. Diese kannst Du beim Bundesgesundheitsministerium, bei der örtlichen unteren Gesundheitsbehörde oder beim Patientenservice erhalten. Wir möchten Dir in diesem Artikel lediglich einige außerjuristische Tipps zur perfekten Gestaltung eines unvergesslichen Tages trotz Pandemie geben.
Trauungen auf Standesämtern sind prinzipiell möglich. Es hängt immer davon ab, wie das jeweilige Standesamt entscheidet. Viele halten nämlich nur bereits seit langem vereinbarte Termine ein und in anderen Standesämtern wird es so gehandhabt, dass auch neue Termine für Trauungen vereinbart werden dürfen – auch während der Corona-Krise.
Allerdings ist bei der Trauung in Corona-Zeiten nur eine begrenzte Anzahl an Gästen möglich. Zwei befreunde Familien dürfen mit dabei sein. Die engste Verwandtschaft sollte also an dem schönsten Tag des Lebens dabei sein dürfen.
Je nach Standesamt unterscheidet es sich allerdings, ob zusätzlich zur Familie noch zwei Trauzeugen anwesend sein dürfen. Das klärst Du am besten mit dem entsprechenden Standesamt persönlich ab, da dies auch immer stark von den aktuellen Infektionszahlen abhängt.
Wer nicht nur standesamtlich, sondern auch kirchlich heiraten möchte, muss hier auch ein paar Regelungen beachten. Da Gottesdienst in allen Bundesländern wieder erlaubt sind, kann sich ein Paar vor dem Traualtar zu Mann und Frau erklären lassen. Allerdings sind Mundschutz und Abstand für die Gäste angesagt. Auch das Mitsingen im Gottesdienst ist nicht gestattet.
Sollte man eine Hochzeit wegen Corona verschieben?
Es ist schwierig zu sagen, ob eine Hochzeit wegen der Corona-Pandemie verschoben werden soll. Immerhin weiß niemand genau, wann es wieder möglich sein wird, große Hochzeitsfeiern zu veranstalten und mit vielen Menschen zusammenzukommen.
Wenn ein Brautpaar sich dazu entschließt, während Corona zu heiraten, kann das nur im kleinen Rahmen passieren. Je nach Bundesland ist unter Umständen eine geringe Anzahl an Gästen möglich. In jedem Fall sollte der engste Familienkreis am Tag der Hochzeit dabei sein können.
Doch nicht nur die Anzahl der Gäste spielt bei den Planungen für eine Hochzeit trotz Corona eine Rolle. Auch die Gastronomie unterliegt einigen Einschränkungen. Je nachdem, in welchem Bundesland geheiratet wird, gibt es hier Sperrstunden ab 22 Uhr oder ab 23 Uhr. Frage am besten bei der Location nach, bei der Deine Hochzeit stattfinden soll. Dort kann man dir alle individuellen Fragen dazu beantworten, was möglich ist und was nicht.
Leider muss aufgrund der Corona-Krise auf das Tanzen bei einer Hochzeit weitestgehend verzichtet werden. In der Regel ist es lediglich dem Brautpaar gestattet, miteinander den Hochzeitstanz zu tanzen.
Einige Paare haben sich aus diesen Gründen dazu entschlossen, die Hochzeit (erneut) zu verschieben oder nur zu heiraten, ohne eine Hochzeitsfeier zu veranstalten.
Tipps für die Hochzeit während Corona
Der wichtigste Tipp vorab: Wer heiraten möchte, sollte Ruhe bewahren. Manch Braut mag bei dem Gedanken, ihren schönsten Tag im Leben in Maske verbringen zu müssen, regelrecht Panik bekommen. Doch so individuell die Brautpaare und ihre Wünsche sind, so unterschiedlich sind auch die Lösungen.
Hat man die Hochzeit in einem kritischen Zeitraum geplant, dann sollte man ernsthaft über das Verschieben der Veranstaltung nachdenken. Experten stufen übrigens April bis Juni 2021 als kritisch für Hochzeitsveranstaltungen ein. Behalte Dir aber immer im Hinterkopf: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Du sagst Deine Hochzeit nicht gänzlich ab, Du wartest nur, bis die Umstände für das Heiraten günstiger sind.
Ein Tipp zur Planung von einer Hochzeit während Corona ist die Erstellung von unterschiedlichen Gästelisten. Fertigst Du hier unterschiedliche Versionen an, so hast Du einen Plan A, Plan B und Plan C parat. Plan A enthält somit beispielsweise um die 70 Gäste, Plan B 50 und Plan C 20 bis 30 Personen. So bist Du für jede Änderung der Beschränkungen gewappnet. Noch ein Hinweis zur Gästeliste: Halte diese am besten lieber geheim, da Du noch nicht wissen kannst, wie viele Personen auf Deine Hochzeit kommen dürfen. So enttäuscht Du niemanden, wenn Du ihn oder sie anschließend doch nicht einladen kannst.
Der Trend geht zur „Micro Wedding“
Auch eine kleine, familiär gehaltene Hochzeit – eine sogenannte „Micro Wedding“ – kann ihren Reiz haben. Manche Brautpaare halten diese Art der Hochzeit dann so, dass ein Get-together mit den wichtigsten Personen stattfindet, das sich über ein gesamtes Wochenende zieht. Entspannte Abende und ein gemütlicher Brunch am nächsten Tag sorgen für gute Stimmung.
Ein Hochzeitswochenende verbessert oftmals auch die Qualität der Hochzeit. Der wichtige Tag, der im Nachhinein oftmals als stressig empfunden wird, kann durch diese Variante sowohl vom Brautpaar als auch von den Gästen viel intensiver wahrgenommen werden. Braut und Bräutigam haben mehr Zeit, sich um jeden einzelnen Gast zu kümmern und ein harmonisches Zusammensein wird geschaffen.
Spätestens nach dem vergangenen Jahr ist vielen bewusst geworden, wie wichtig doch Familie und wahre Freunde sind. In einem Rahmen voller Zusammenhalt und Freude kann die Hochzeit sogar noch romantischer und emotionaler wahrgenommen werden.
Bereits in den Jahren vor der Corona-Krise ging der Trend bei Hochzeiten immer weiter weg von alten Traditionen. Häufiger wurde auf Individualismus geachtet und ausgefallene Hochzeitskonzepte wurde entwickelt. Weshalb dann nicht einer so ungewöhnlichen, so veränderten Zeit auch eine andere Form der Hochzeit wählen?